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Sommerschnee

Berndt Seite

Hardcover, 124 S., 2020 erscheint demnächst; Bereits vorbestellbar

ISBN: 978-3-86397-134-2
Preis: 15,00 €

Sommerschnee – das sind die luftig-bauschigen Samenfasern der Pappelfrüchte, die sich im Sommer öffnen und die Welt mit ihrem weißen Flaum überziehen: Schnee in der wärmsten Jahreszeit. Mal melancholisch, mal mandelbitter, aber stets in größter Genauigkeit geht Berndt Seite auch in seinem neuen Lyrikband den Erscheinungsformen der Natur nach und lotet in ihnen die Bedingungen des Lebens aus.

Des Reichskanzlers „diplomatische Sporen“

Des Reichskanzlers „diplomatische Sporen“

Anette Huber-Kemmesies

Bismarckdenkmäler gibt es in den meisten deutschen Städten, unabhängig von Größe und Einwohnerzahl. Meistens handelt es sich um die sogenannten Bismarcktürme, die sich zum Teil ähneln, und wie ihn auch Erfurt vorzuweisen hat. Flaniert man aber über Erfurts Anger in Richtung Angerbrunnen ungeachtet der Geschäfte und mit Blick auf die Gebäude, erblickt man ein etwas anderes Denkmal zu Ehren des „Reichsgründers".
Auf Höhe des ersten Stockes am Anger 33 erhebt sich auf einem Steinpodest die Statue des einstigen „eisernen Kanzlers". In dem Vorgängerbau, dem einstigen „Haus zum Tannenberg und zum grünen Löwen", hatte der junge Otto von Bismarck vom 20. März bis 29. April 1850 gewohnt. Er hatte sich damals als Abgeordneter des Unionsparlaments in Erfurt aufgehalten. Im Jahre 1900, zwei Jahre nach Bismarcks Tod, wurde das alte Gebäude am Anger 33 abgerissen und an gleicher Stelle ein neues Bürgerhaus errichtet, das den Titel Bismarck-Haus erhielt.

Das Erfurter Unionsparlament tagte im hiesigen Augustinerkloster um eine Verfassung für ein kleindeutsches Reich festzulegen - nur ohne Ergebnis. Otto von Bismarck nahm daran als Abgeordneter in Vertretung des konservativen Lagers teil. Allerdings scheint die Aufmerksamkeit des politischen Newcomers eher der Erfurter Umgebung und dem deftigen Essen, dem Bier und dem Genuss im Ganzen gegolten zu haben. So spazierte er lieber durch den Steiger, kehrte in Gasthäusern ein. Von Felsenkellerbier schwärmte er übrigens noch im hohen Alter. Hier in Erfurt, so sagte der spätere Kanzel einmal, verdiente er sich seine „diplomatischen Sporen" und so steht es auch an dem heutigen Bismarck-Haus geschrieben.

 

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Fotos: Romi Tennstedt

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